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3 | GESCHICHTE DER STADTFEUERWEHR PINKAFELD
satzfall stehen bis zu 25 ausgebildete Chemikalien- Hauptschule die Stadtfeuerwehr, wo sie die ver-
schutzanzugträger zur Verfügung. Des Weiteren ist schiedensten Geräte unter Anleitung selbst aus-
die Stadtfeuerwehr auch noch Strahlenschutz- probieren durften sowie die Einsatzfahrzeuge be-
stützpunktfeuerwehr für das südliche Burgen- sichtigen konnten.
land sowie Autobahnstützpunktfeuerwehr.
In den letzten Jahren absolvierte die Stadtfeuerwehr
rund 180 Einsätze jährlich, wobei rund 75 % tech-
nische Hilfsleistungen waren. Dabei handelte es
sich hauptsächlich um Verkehrsunfälle auf der Süd-
autobahn und den umliegenden Straßen, die zum
Teil mit Todesopfern und Schwerverletzten einher-
gingen. Das heißt, dass es jeden zweiten Tag einen
Einsatz gab. Die „Tagesalarmbereitschaft“ war für
das alltägliche Einsatzgeschehen ausreichend. An
Werktagen waren immer um die 25 Feuerwehrmit-
glieder einsatzbereit - dank der Bereitschaft der
Pinkafelder Betriebe und Unternehmen, die es den
Kameraden ermöglichen, auch in der Dienstzeit ihre Besuch des Kindergartens 2008
Arbeitsstelle zu verlassen.
Im Jahr 2008 musste die Stadtfeuerwehr erstmals
Im November 2007 wurden der Stadtfeuerwehr zu über 200 Einsätzen ausrücken. 201-mal gab es
vom Land Burgenland mehrere Chemikalienschutz- Ausrückungen, wovon 175 technische Einsätze und
anzüge und Strahlenschutzanzüge, sogenannte 26 Brandeinsätze waren. Der größte Einsatz dieses
Einweg-Partikelschutzanzüge und Vollschutzfilter- Jahres war der Großbrand bei der Firma Nikitscher.
masken, die gegen eine Kontamination mit radioak- Auf der Homepage www.feuerwehr-pinkafeld.at
tiven Stoffen schützen, übergeben. befindet sich folgender Einsatzbericht:
Großbrand nach einer Verpuffung bei der Firma
Nikitscher
Am Nachmittag des 04.07.2008 wurde die Stadt-
feuerwehr Pinkafeld mittels Sirene und Rufemp-
fänger zu einem Großbrand infolge einer Explosion
zum metallverarbeitenden Betrieb NIKITSCHER
alarmiert. Zeitgleich mit der Stadtfeuerwehr Pin-
kafeld wurden die Feuerwehren Riedlingsdorf und
die Feuerwehr Wiesfleck alarmiert. Die Stadtfeu-
erwehr Pinkafeld rückte mit einem ULF (Universal-
löschfahrzeug), einem RLF (Rüstlöschfahrzeug),
einem KDO (Kommandofahrzeug), einem LF
LH-Stv. Feuerwehrreferent Mag. Franz Steindl
und Landesfeuerwehrkommandant Manfred Seidl (Löschfahrzeug), einem KSF (Körperschutzfahr-
bei der Übergabe der Schutzanzüge 2007 zeug) und dreißig Mann zum Einsatz aus.
Im Jahr 2008 wurde der Theologe Mag. Marek Ze- Lage:
liska zum neuen Feuerwehrkurat der Stadtfeuer- Als die Stadtfeuerwehr Pinkafeld als erste Wehr
wehr Pinkafeld ernannt. Damit ging Pinkafeld einen am Brandplatz eintraf stand eine Halle infolge ei-
neuen Weg, da er der erste Feuerwehrkurat war, der ner Verpuffung in einem Nitro-Tank bereits im
kein Priester oder Diakon gewesen ist. Vollbrand. Aus der Dachkonstruktion drang dich-
ter Rauch. Eine Arbeiterin war aufgrund der Ver-
So wie jedes Jahr, besuchten auch 2008 die Kinder puffung verletzt worden und musste mit dem Not-
des Kindergartens und die Schüler der Volks- und arzt ins Krankenhaus Oberwart gebracht werden,
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