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3 | GESCHICHTE DER STADTFEUERWEHR PINKAFELD



             Im Juni 2009 kam es im Be-
             zirk  Güssing  und  in  Teilen
             des  Bezirks  Oberwart  zu
             großräumigen  Überflutun-
             gen. Die Stadtfeuerwehr Pin-
             kafeld  war  im  Rahmen  des
             Katastrophenhilfsdienstes  in
             Stegersbach  und  wenige
             Tage später in Kohfidisch im
             Einsatz, wo 20 Mann haupt-
             sächlich  mit  dem  Auspum-
             pen von überfluteten Kellern
             beschäftigt  waren.  Einige
             davon  standen  bis  zur  Erd-
             geschossdecke  unter  Was-
             ser. Um fünf Uhr früh konn-
             ten die Pinkafelder Kamera-
             den  nach  neun  Stunden
             Einsatz die Heimreise antre-
             ten.

             Das alte Transportfahrzeug,
             das in erster Linie zum Ab-
             transport  von  Unfallfahr-
             zeugen genutzt wurde, war bereits sehr reparatur-   Ab 1. Jänner 2010 wurde Kurt Tripamer zum Stadt-
             anfällig.  Die  steigende  Anzahl  an  Kataststrophen-  feuerwehrkommandanten-Stellvertreter  gewählt
             einsätzen wie Hochwasser und Schneechaos haben      und  mit  April  zum  Oberbrandinspektor  befördert.
             auch  die  Anforderungen  an  ein  solches  Fahrzeug   Ebenfalls  mit  1.  Jänner  2010  wurde  Michael  Hal-
             geändert. Um sehr viele Bereiche mit diesem Fahr-   wachs  zum  Abschnittskommandanten  des  Feuer-
             zeug  abdecken  zu  können,  kaufte  die  Stadtfeuer-  wehrabschnittes I ernannt. Bereits am 1. Juli 2009
             wehr  im  Herbst  2009  das  erste  Wechsellader-   wurde HBM DI Martin Ulreich zum Bezirksreferen-
             fahrzeug  des  Burgenlandes  an.  Dieses  Fahrzeug   ten  für  Gefährliche  Stoffe  ernannt.  Damit  wurde
             wurde ausschließlich durch die Stadtfeuerwehr mit   das  Bezirksfeuerwehrkommando  Oberwart  mit
             Hilfe  der  Spenden  aus  der  Bevölkerung  finanziert.   einem  sehr  kompetenten  Mitglied  der  Stadtfeuer-
             Außerdem wurde eine neue Wärmebildkamera an-        wehr Pinkafeld verstärkt.
             geschafft.  Im  darauffolgenden  Jahr  schaffte  man
             ein neues schweres Rüstfahrzeug an.                 Das  Jahr  2010  brachte  einen  neuen  Rekord  an
                                                                 Einsätzen.  Die  Stadtfeuerwehr  musste  insgesamt
             Mit Jahresende 2009 legte ABI Helmut Stritzl, einer   242mal  ausrücken,  davon  zu  217  technischen  Ein-
             der erfahrensten und am längsten dienenden Feu-     sätzen,  21  Brandeinsätzen  und  vier  Brandsicher-
             erwehroffiziere des Landes, seine Funktion als Ab-    heitswachen. Einer der herausforderndsten Einsätze
             schnittskommandant  und  als  Stadtfeuerwehr-       war  während  einer  Hochwasserkatastrophe,  durch
             kommandant-Stellvertreter  zurück.  Bereits  2007   die heftigen Regenfälle am Nachmittag des 14. Juni
             bekam er das Verdienstzeichen in Gold, die höchste   trat die Pinka an mehreren Stellen in Pinkafeld über
             Auszeichnung, die das Landesfeuerwehrkommando       die  Ufer.  Die  Stadtfeuerwehr  Pinkafeld  sperrte
             zu vergeben hat. Am 9. März 2010 wurde Helmut       sämtliche Brücken, da im Bereich Flugplatz bereits
             Stritzl  in  Wien  offiziell  zum  „Feuerwehrhelden   eine Fußgängerbrücke von den Fluten weggerissen
             2009  des  Burgenlandes“  ausgezeichnet.  Nach  be-  wurde. Ständig gingen in der Einsatzleitung Pinka-
             reits  45-jähriger  Tätigkeit  für  die  Stadtfeuerwehr   feld, welche im Feuerwehrhaus eingerichtet wurde,
             bekleidete er ab 2010 den Posten des Gerätemeis-    neue  Notrufe  (meist  überschwemmte  Keller)  ein.
             ters  und  blieb  somit  seiner  Feuerwehr  weiterhin   Die  Stadtfeuerwehr  Pinkafeld  mobilisierte  auf
             erhalten.  Der  „Florian  2010/1“  berichtet  über  ein   Grund  des  Schadensausmaßes  alle  verfügbaren
             Leben für die Feuerwehr:                            Kräfte.  Die  weggerissene  Fußgängerbrücke  hatte

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