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3 | GESCHICHTE DER STADTFEUERWEHR PINKAFELD



             Verteilerstück  mit  „9er“-Druckschläuchen  arbeitet,
             den  Vorgängern  der  heutigen  B-Schläuche.  Sie  ist
             mit  einem  Kessel  für  80  Liter  ausgestattet,  die
             Dampfmaschine hat 23 PS, die Leistung der Pumpe
             beträgt  800  bis  1.000  Liter  pro  Minute  bei  einem
             Druck von  10  bar.  Die  Anschaffung  dieser  Dampf-
             spritze bedeutete für die Pinkafelder Feuerwehr ei-
             nen  enormen  Fortschritt,  da  dadurch  die  Schlag-
             kraft  vervielfältigt  werden  konnte  und  man  nicht
             mehr allein auf die menschliche Kraft angewiesen
             war.  Die  Kosten  von  7750  Kronen,  mit  den  ergän-
             zenden Ausrüstungen fast 10.000 Kronen, wurden
             von der Feuerwehr und der Gemeinde aufgebracht,
             was für die damalige Zeit sicherlich als Höchstmaß              Dampfspritze von 1909 - Rückseite
             an  Opferbereitschaft  gewertet  werden  kann.  Die
             Dampfspritze befindet sich heute im Stadt-, Tuch-
             macher- und Feuerwehrmuseum Pinkafeld.
                                                                 Bericht über die Dampfspritze aus dem Jahr 1981

                                                                        Da stehst du nun im vollen Glanze,
                                                                         als Zeuge längst vergangener Zeit.
                                                                           Wir wissen um das Vätererbe
                                                                         Und auch die Jugend steht bereit.


                                                                 Wenn  wir  heute  zum  110-jährigen  Jubiläum  der
                                                                 Stadtfeuerwehr  Pinkafeld  einige  Zeilen  über  die
                                                                 „Dampfspritze“  schreiben,  müssen  wir  den  Män-
                                                                 nern,  Kommandanten  und  Mannschaften  geden-
                                                                 ken, die dieses Gerät angekauft, gewartet und im
                                                                 Brandfall eingesetzt haben.

                             Dampfspritze von 1909
                                                                 Ihnen gilt unser Dank.
                                                                 Erinnerungen von Herrn Kreisinspektor Nationalrat
                                                                 a. D. Ernst Guth:


                                                                 Die Kommandanten:

                                                                 Tobias Guth von 1909 – 1926
                                                                 Ernst Guth von 1926 – 1939
                                                                 Josef Wölfer von 1939 – 1945

                                                                 Einige technische Daten:
                                                                 In den Dienst gestellt wurde die Dampfspritze im
                                                                 Jahre 1909. Es war ein Wunderwerk der damaligen
                                                                 Technik. Gebaut von der Firma K. u. k. Maschinen-
                                                                 fabrik Cermak in Wien. Es war eine Erstkonstrukti-
                                                                 on des Herrn Ing. Winter, der auch die Einschulung
                                                                 in Pinkafeld vornahm. Sie hat 3 Dampfzylinder, die
                                                                 Kurbelwelle ist 3:120 versetzt. 3 Kolbenpumpen mit
                                                                 Membranventilen. Saughöhe 8m. Ausgerüstet mit
                                                                 9er Schläuchen bis zum Verteiler, von dort mit 6er
                                                                 Schläuchen zum Strahlrohr.
                       Dampfspritze 1909 mit damaliger Uniform
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