Page 76 - FEUERWEHR Festschrift 150
P. 76

3 | GESCHICHTE DER STADTFEUERWEHR PINKAFELD



             Am Tag der Feuerwehr, am 1. Mai 1999, wurde ein     jedoch lagen alle sechs schwer verletzt in einem Um-
             neues Universallöschfahrzeug von den beiden Feu-    kreis von ca. 10 Metern um das Unfallfahrzeug ver-
             erwehrkuraten Pfarrer Martin Korpitsch und Pfarrer   streut. Nachdem die Unfallstelle abgesichert wurde,
             Martin  Schlor  im  Rahmen  einer  ökumenischen     begannen die Männer der Stadtfeuerwehr Pinkafeld
             Segnungsfeier in den Dienst gestellt. Martin Schlor   sofort mit der Erstversorgung der Schwerverletzten.
             wurde  2000  zum  Landesfeuerwehrkurat  des  Bur-   Bei  zwei  Jugendlichen  (einem  Mädchen  und  einem
             genlandes befördert.                                Burschen)  konnten  keine  Lebenszeichen  mehr  fest-
                                                                 gestellt werden. Der eintreffende Notarzt aus Ober-
             Im November 1999 fand im Grenzbereich von Slo-      wart stellte den Tod der beiden fest. Die vier anderen
             wakei,  Ungarn  und  Österreich  eine  internationale   wurden  mit  schwersten  Verletzungen  in  die  Kran-
             Katastrophenschutzübung  unter  dem  Namen          kenhäuser Oberwart und Hartberg eingeliefert.
             „Comprotex“ statt, an der die Stadtfeuerwehr Pin-
             kafeld  mit  dem  Katastrophenschutzzug  teilge-    Im Jänner 2000 wurde der Stadtfeuerwehr Pinkafeld
             nommen  hat.  Übungsannahme  war  ein  Unfall  in   von der Burgenländischen Landesregierung in Würdi-
             einer Chemiefabrik in Bratislava, der zu einer Um-  gung  der  hervorragenden  Einsatzleistungen  der  Eh-
             weltkatastrophe  führte.  Eine  riesige  Giftgaswolke   rentitel  „Feuerwehr  des  Jahres“ verliehen.  Dabei
             überzieht  Wien,  sowie  Teile  Niederösterreichs  und   wurde nicht nur die hervorragende Einsatztätigkeit bei
             des  Burgenlandes.  In  den  letzten  Jahren  machten   technischen und Gefahrengutunfällen ausgezeichnet,
             fünf  Kameraden  der  Stadtfeuer  die  75-stündige   sondern  auch  die  national  und  international  aner-
             Ausbildung  zum  Sanitäter  und  stehen  somit  der   kannte  gute  Entwicklungsarbeit  im  Gefahrengutwe-
             Feuerwehr als Ersthelfer zur Verfügung.             sen. Der „Florian 1/2000“ berichtet darüber:


             Im Dezember 1999 musste die Stadtfeuerwehr zu
             einem ihrer schwierigsten Einsätze ausrücken. Am
             Gerichtsberg  ereignete  sich  ein  folgenschwerer
             Verkehrsunfall. Ein junger Mann  wollte seine
             Freunde nach einem Discobesuch nach Hause brin-
             gen. Mit ihm waren es insgesamt sechs Jugendliche
             (vier  Burschen  und  zwei  Mädchen),  die  mit  einem
             Opel GSI von Pinkafeld nach Grafenschachen unter-
             wegs waren. Es war eine feuchte und nebelige Nacht,
             und  stellenweise  war  die  Straße  auch  eisglatt.  Am
             Gerichtsberg bei Pinkafeld kam der junge Mann mit
             seinem  GSI  ins  Schleudern,  rammte  eine  Verkehrs-
             hinweistafel,  prallte  gegen  einen  Baum  und  über-
             schlug sich anschließend mehrmals. Um ca. fünf Uhr
             früh  wurde  die  Stadtfeuerwehr  Pinkafeld  alarmiert
                                             und  war  nach
                                             wenigen  Minu-
                                             ten am Einsatz-
                                             ort, wo sich den
                                             Feuer wehr-
                                             männern  ein
                                             grauenvolles
                                             Bild  darbot.  Ein
                                             PKW  stand  im
                                             Straßengraben,
                                             die  Fahrbahn
                                             war  mit  Trüm-
                                             mern  übersäht.
                                             Im  PKW  waren
                                             keine  Personen
                                             eingeklemmt,

                                                             74
   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81