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3 | GESCHICHTE DER STADTFEUERWEHR PINKAFELD



             Am 12. Juni 2003 kam es zu einem ungewöhnlichen     frontal  in  den  Geländewagen.  Die  beiden  PKW
             Einsatz der Stadtfeuerwehr, nämlich einer „Bierfla-  wurden nach dem Zusammenprall meterweit aus-
             schenbergung“ Der „Florian 2003/2“ berichtet dar-   einandergeschleudert.  Ein  nachkommender  PKW
             über:                                               (Seat) konnte nicht mehr rechtzeitig Bremsen und
                                                                 krachte mit voller Wucht in den bereits zum Still-
                                                                 stand  gekommenen  Geländewagen  der  Wienerin.
                                                                 Nach dem Zusammenprall kamen die beiden Fahr-
                                                                 zeuge übereinander im Straßengraben zu liegen.

                                                                 Durch  das  Durchstoßen  der  Mittelleitschiene  am
                                                                 Anfang  der  Kettenreaktion  hatte  sich  ein Teil  der
                                                                 Leitschiene so verbogen, dass er in die Überholspur
                                                                 der  Richtungsfahrbahn  Graz  ragte.  Ein  tschechi-
                                                                 scher  PKW  konnte  nicht  mehr  ausweichen  und
                                                                 fuhr  in  die  Leitschiene.  Dabei  bohrte  sich  diese
                                                                 durch die Windschutzscheibe des PKW, streifte den
                                                                 Lenker und fuhr durch die Heckscheibe wieder hin-
                                                                 aus. Das Fahrzeug kam auf dem ersten Fahrstrei-
                                                                 fen der Richtungsfahrbahn Wien zum Stehen. Die
                                                                 ca. vier Meter lange Leitschiene, die sich durch den
                                                                 Pkw gebohrt hatte, steckte noch im Unfallauto.

                                                                 Alarmierung:
             Der bis heute wohl schwerste und schrecklichs-      Um ca. 11:30 Uhr wurde die Stadtfeuerwehr Pinka-
             te  Unfall  auf  der  Südautobahn  ereignete  sich   feld mittels Rufempfänger zu einem schweren Un-
             am 18. Juli 2003, wo bei einer Massenkarambolage    fall auf die A2 mit vermutlich eingeklemmter Per-
             sechs  Todesopfer,  darunter  ein  Kind,  zu  beklagen   son alarmiert.
             waren. Solche Einsätze gehen an bzw. über die Leis-
             tungsfähigkeit  der  eingesetzten  Kameraden.  Daher   Nach nur zwei Minuten rückte die Stadtfeuerwehr
             ist  es  besonders  wichtig,  dass  es  nach  solchen   Pinkafeld  mit  einem  RLF  (Rüstlöschfahrzeug),  ei-
             schweren psychischen Belastungen für die eingesetz-  nem  SRF  (schweres  Rüstfahrzeug),  einem  KDO
             ten  Männer  eine  Nachbesprechung  im  Feuerwehr-  (Kommandofahrzeug),  einem  LAST  (Abschlepp-
             keller mit den Feuerwehrkuraten gibt und somit das   wagen) und 21 Mann zum Einsatz aus.
             Erlebte  einigermaßen  verarbeitet  werden  kann.  Die
             Homepage der Feuerwehr berichtet darüber:           Lage:
                                                                 Die  Lageerkundung  nach  dem  Eintreffen  ergab,
             Schwerer  Verkehrsunfall  auf  der  A2  mit  sechs   dass  im  Honda  zwei  Frauen  schwer  eingeklemmt
             Toten 2003                                          waren,  zwei  Kinder,  die  sich  ebenfalls  im  Honda
                                                                 befanden,  wurden  bereits  von  Ersthelfern  (einem
             Am 18.07.2003 ereignete sich auf der A2 (Südau-     tschechisches Rettungsteam) reanimiert.
             tobahn)  ein  folgenschwerer  Verkehrsunfall.  Eine
             junge Frau aus Wien ist mit ihrem Geländewagen      Im Geländewagen und im Skoda, welche überein-
             in  Fahrtrichtung  Graz  unterwegs.  Kurz  nach  der   ander lagen, war jeweils eine Person eingeklemmt.
             Abfahrt Pinkafeld ist sie vermutlich am Steuer ein-  Im  tschechischen  PKW,  welcher  in  die  Mittelleit-
             geschlafen und kam dadurch mit ihrem Gelände-       schiene gefahren war, war ebenfalls ein Mann ein-
             wagen ins Schleudern, dabei wurde eine verheeren-   geklemmt. Drei weitere Personen aus diesem PKW
             de Kettenreaktion ausgelöst.                        saßen  leicht  verletzt  im  Straßengraben  und  wur-
                                                                 den von Ersthelfern versorgt.
             Der Geländewagen durchbrach die Mittelleitschie-
             ne  und  wurde  in  die  Überholspur  der  Richtungs-  Rettungsarbeiten:
             fahrbahn Wien geschleudert.vEin roter Honda (Ci-    Die Besatzung des RLFs begann sofort mit hydrauli-
             vic) der gerade auf dieser Fahrspur unterwegs war,   schem Rettungsgerät den Mann aus dem tschechi-
             hatte  keine  Chance  auszuweichen  und  krachte    schen Auto zu befreien, da dieser zu Beginn der Ret-

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