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Grossbrand der Granbnerfabrik 1979

Am 16.10.1979 um 14:30 Uhr brach im Fabriksgelände der ehemaligen Lederfabrik Grabner in Pinkafeld, Gerbergasse 14, in der jetzt die Kunststofffabrik (Styropor) Martin Wieser und der Weich-PVC-Verarbeitungsbetrieb NOVO-PLAST untergebracht waren, bei den Arbeiten mit einer Trennscheibe ein Brand aus. Das im Hof gelagerte Styropor begann zu brennen und löste einen Großbrand dadurch aus, da der Südwind zu dem Zeitpunkt den Brand begünstigte und die Flammen ins Gebäude eindrangen, wo weiteres Kunststoffmaterial lagerte. 

Beim Eintreffen der ersten Löschkräfte am Brandplatz war bereits erkennbar, dass es sich um einen Großbrand handelte. Es wurden daher 2 Brandabschnitte eingeteilt (Nord: ABI Wyslouzil, Süd: Fw.Kdt.Stv. Malits). Von der Brandausbruchstelle im Hof der Firma (Bau einer neuen Halle), wie bereits oben erwähnt, hat sich der Brand in Minutenschnelle soweit ausgedehnt, dass 1. das Styropor-Lager im Hof erfasst wurde, 2. durch einen nahe der Brandausbruchstelle gelegenen Materialaufzug der Brand sich auf die 2 Stockwerke und den Boden, wo die Lagervorräte der Fa. Novoplast untergebracht waren, ausdehnte, wobei der leichte Südwind den Brand immer anfachte. Leider hat sich noch ein Raum mit Chemikalien entzündet, sodass auch hier größte Vorsicht bei der Brandbekämpfung gegeben war.


 

Der Tanklöschwagen der Stadtfeuerwehr wurde zuerst direkt an der Ausbruchstelle im Hofe der Fabrik abwechselnd mit Hochdruckrohr sowie mit Mehrbereichsschaum eingesetzt. Die Wasserversorgung des TLF besorgten 3 Pumpten, die von dem ca. 80 m entfernten Pinkafluss das Löschwasser entnahmen. Zur weiteren Brandbekämpfung wurde eine B-Leitung von der Pinka durch das Fabrikstor zum Brandplatz verlegt, die leider nach geraumer Zeit wegen der großen Hitze und Rauchentwicklung sowie Einsturzgefahr zurück genommen werden musste. Das Styropor hat nämlich die Eigenschaft, bei Brand gesundheitsschädliche Dämpfe freizusetzen und somit eine Nahbekämpfung trotz schwerem Atemschutz bedeutend erschwert, wenn nicht sogar unmöglich macht. Vom Süden her wurde auch die Wasserentnahmestelle Pinka (ca. 50 m) gewählt.

                      

Die FF. Riedlingsdorf legte eine B-Leitung durch das Südtor direkt zum Styropor-Lager und bekämpfte dies mit gutem Erfolg. Eine weitere B-Leitung wurde vom LF-Strom Pinkafeld sowie der 2. Gruppe Riedlingsdorf über die Lagerhallen der Fa. Wieser zum Brandobjekt Aufzug, sowie zur Chemikalienhalle verlegt; diese Chemikalienhalle wurde während des ganzen Brandes bekämpft. Mehrere Feuerwehren wurden zum Schutz der benachbarten Lederfabrik Köberl eingesetzt sowie zum Schutz der Bürogebäude, die sich im Anschluss an das Betriebsgebäude befanden und dank der Hilfe der auswärtigen Feuerwehren gehalten werden konnte (FF Buchschachen, Neustift a. d. L., Sinnersdorf, Lafnitz, Sparbaregg). Inzwischen war der Stadtfeuerwehr-Kommandant Heist eingetroffen, der die Gesamtleitung und Koordinierung der Kräfte innehatte. Da der Brand noch immer nicht unter Kontrolle war, ja sogar verstärkt am Dachboden unter den großen Mengen an Hart- und Weich-PV größere Ausmaße annahm, wurde eine weitere Direktbekämpfung über die Fabrikshalle (Schäumerei) zum Dach durchgeführt. Das Dach hatte nämlich eine Holzverschalung, weiters Dachpappe und Eternitdeckung, sodass eine Abhebung des Dachbodens trotz der Hitzeentwicklung und des Feuers nur langsam vor sich ging.   

Gesagt muss auch werden, dass ein Innenangriff wegen der steten Gefahr herabstürzender Dachteile nicht möglich war. Es wurden jedoch jeweils Erkundigungen mit schwerem Atemschutz durchgeführt, sodass die weiteren Brandbekämpfungen ausgeführt werden konnten.
Um noch vor Einbruch der Dunkelheit dem gefräßigen Element Feuer Einhalt zu gebieten, weiters Einheiten, die schon stundenlang im Einsatz waren, ablösen zu können, wurden noch einige Wehren gerufen, die auch rasch eintrafen (FF Hochart, Kroisegg, Schäffern, Friedberg, Pinggau und Rohrbach).
Mit Hilfe aller gelang es nunmehr, den Brand um 20.20 Uhr unter Kontrolle zu bringen, sodass anschließend die meisten Wehren in ihre Gemeinden entlassen werden konnten. Es bestand auch keine Gefahr mehr der Ausdehnung auf die Nachbarobjekte.
Während des Brandes erschienen auch der BFKdt. OBR Neubauer, bald darauf LFKdt. OSR Widder mit BR Seidl, die sich von den Arbeiten der Feuerwehren überzeugen konnten.
Erwähnt muss noch werden, dass sowohl die Gendarmerie als auch das ÖRK Oberwart zur Stelle waren. Bei diesem Großbrand gab es Gott-sei-Dank keine Verletzten.   Zeitungsbericht von 1979       

Zeitungsbericht von 1979:


 

 

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