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3 | GESCHICHTE DER STADTFEUERWEHR PINKAFELD



             DIE FEUERWEHR VON                                   folgte.  Der  Alarm  wurde  mit  einem  Telefon  im
                                                                 Gendarmerieposten  ausgelöst.  Dies  war  die  erste
             1949 BIS 1984                                       stille  Alarmanlage  des  Burgenlandes.  1950  wurde
                                                                 ein alter Wehrmachtstankwagen angekauft und für

                    ies  war  die  Zeit  des  Wirkens  von  STADT-  die Zwecke der Feuerwehr umgebaut. Somit erhielt
                    FEUERWEHRKOMMANDANT  ALOIS                   die Feuerwehr den ersten Tanklöschwagen des Bur-
             DHEIST (13. 12. 1948 - 31. 1. 1984). Der neue       genlandes.  Diese  beiden  mit  Weitblick  getätigten
             Kommandant  stellte  seine  ganze  Kraft  und  sein   Anschaffungen  sind  Beispiele  für  die  Pionierrolle,
             ganzes  Können  in  den  Dienst  der  Feuerwehr  und   die die Pinkafelder Stadtfeuerwehr im burgenländi-
             ging mit jugendlichem Elan an die Sache heran. In   schen Feuerwehrwesen spielte.
             den  nächsten  Jahrzehnten wurden  die  Ausrüstung
             und  die  Ausbildung  ständig  verbessert,  wobei  die   Großes Augenmerk legte man damals auf die Ausbil-
             Freiwillige  Feuerwehr  Pinkafeld  sehr  oft  einen   dung der Feuerwehrmänner, um im Ernstfall die im-
             Schritt voraus war und somit das Feuerwehrwesen     mer mehr werdenden und technisch anspruchsvolle-
             im  Burgenland  mitgeprägt  hat.  Mit  großzügigen   ren  Geräte  voll  zu  beherrschen.  Durch  Schulungen
             Mitteln  der  Stadtgemeinde  und  des  Landes,  aber   und  Übungen  wurden  die  Feuerwehrmänner  syste-
             auch mit beträchtlichen Mitteln, die die Feuerwehr   matisch  mit  ihren  Aufgaben  und  Pflichten  vertraut
             selbst  durch  verschiedene  Veranstaltungen  und   gemacht.  Um  den  Ausbildungsstand  zu  überprüfen
             Haussammlungen  aufgebracht  hatte,  erfolgte  der   und sich im Wettstreit mit anderen Feuerwehren zu
             ständige Ausbau der Feuerwehr.                      messen,  fanden  1949/50  im  Stadtkreis  Pinkafeld  die
                                                                 ersten  Gruppenwettkämpfe  statt,  die  mit  Begeiste-
                                                                 rung  von  den  Feuerwehrmännern  aufgenommen
             Die  Musikkapelle,  die vor  dem  Krieg  immer  ein Teil   wurden.  Es  waren  dies  wiederum  die  ersten  Wett-
             der Feuerwehr gewesen ist, fand nun wieder Heimat   kämpfe  im  Burgenland.  Außer  den  technischen  Fer-
             und Namen. Als „Stadtfeuerwehrkapelle“ wurde        tigkeiten war auch eine gute Organisation am Brand-
             sie  als  selbständige  Gruppe  unter  Leitung  von  Mu-  platz  von  Bedeutung.  Daher  begann  man  mit  der
             sikmeister Andreas Berdenich in die Stadtfeuerwehr   Durchführung  sogenannter  Planspiele.  Bei  diesen
             eingegliedert. Sie war ein fester Bestandteil bei allen   Übungen, vorwiegend in den großen Betrieben Pinka-
             Veranstaltungen,  die  die  Feuerwehr  regelmäßig   felds oder in entfernt gelegenen Teilen der Stadt, wur-
             durchgeführt  hat.  Auch  die  Weihnachtsfeiern,  mit   de das Zusammenwirken der Feuerwehr mit den Be-
             denen  man  während  des  Zweiten  Weltkrieges  be-  triebsfeuerwehren  und  auch  mit  den  Wehren  der
             gonnen hatte, wurden nun jährlich abgehalten.       Nachbargemeinden geprobt, um im Ernstfall tatsäch-
                                                                 lich rasch helfen zu können. Bei diesen Übungen war
                                                                 jeweils ein anderer Gruppenkommandant für die Vor-
                                                                 bereitung und Durchführung zuständig. Die gute Aus-
                                                                 bildung und Organisation bewährte sich im April 1951
                                                                 bei einem Großbrand in Kemeten, wo die Pinkafelder
                                                                 Feuerwehr  bereits
                                                                 27  Minuten  nach
                                                                 der  Alarmierung
                                                                 eintraf  und  sich
                                                                 hervorragend  ge-
                                                                 schlagen hat.


                                                                 Im  Jahr  1951  be-
                            Foto: Feuerwehrkapelle 1951          ging  die  Freiwilli-
                                                                 ge  Stadtfeuer-
             Im  Jahr  1949  wurde  vom  technischen  Trupp  der   wehr Pinkafeld ihr
             Feuerwehr  unter  Leitung  von  Ing.  Karl  Schuh  eine   80-jährig e s
             stille  Alarmanlage  in  der  Stadt  installiert.  Dabei   Gründungsjubi-
             wurden 6000 m Kabel parallel mit der Straßenbe-     läum,  verbunden
             leuchtung  in  32  Häuser  von  Feuerwehrmännern    mit  der  Einwei-
             verlegt,  wobei  die  Alarmierung  durch  Klingeln  er-  hung  des  Tank-      Weihnachtsfeier 1951

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