Page 46 - FEUERWEHR Festschrift 150
P. 46
3 | GESCHICHTE DER STADTFEUERWEHR PINKAFELD
DIE FEUERWEHR VON folgte. Der Alarm wurde mit einem Telefon im
Gendarmerieposten ausgelöst. Dies war die erste
1949 BIS 1984 stille Alarmanlage des Burgenlandes. 1950 wurde
ein alter Wehrmachtstankwagen angekauft und für
ies war die Zeit des Wirkens von STADT- die Zwecke der Feuerwehr umgebaut. Somit erhielt
FEUERWEHRKOMMANDANT ALOIS die Feuerwehr den ersten Tanklöschwagen des Bur-
DHEIST (13. 12. 1948 - 31. 1. 1984). Der neue genlandes. Diese beiden mit Weitblick getätigten
Kommandant stellte seine ganze Kraft und sein Anschaffungen sind Beispiele für die Pionierrolle,
ganzes Können in den Dienst der Feuerwehr und die die Pinkafelder Stadtfeuerwehr im burgenländi-
ging mit jugendlichem Elan an die Sache heran. In schen Feuerwehrwesen spielte.
den nächsten Jahrzehnten wurden die Ausrüstung
und die Ausbildung ständig verbessert, wobei die Großes Augenmerk legte man damals auf die Ausbil-
Freiwillige Feuerwehr Pinkafeld sehr oft einen dung der Feuerwehrmänner, um im Ernstfall die im-
Schritt voraus war und somit das Feuerwehrwesen mer mehr werdenden und technisch anspruchsvolle-
im Burgenland mitgeprägt hat. Mit großzügigen ren Geräte voll zu beherrschen. Durch Schulungen
Mitteln der Stadtgemeinde und des Landes, aber und Übungen wurden die Feuerwehrmänner syste-
auch mit beträchtlichen Mitteln, die die Feuerwehr matisch mit ihren Aufgaben und Pflichten vertraut
selbst durch verschiedene Veranstaltungen und gemacht. Um den Ausbildungsstand zu überprüfen
Haussammlungen aufgebracht hatte, erfolgte der und sich im Wettstreit mit anderen Feuerwehren zu
ständige Ausbau der Feuerwehr. messen, fanden 1949/50 im Stadtkreis Pinkafeld die
ersten Gruppenwettkämpfe statt, die mit Begeiste-
rung von den Feuerwehrmännern aufgenommen
Die Musikkapelle, die vor dem Krieg immer ein Teil wurden. Es waren dies wiederum die ersten Wett-
der Feuerwehr gewesen ist, fand nun wieder Heimat kämpfe im Burgenland. Außer den technischen Fer-
und Namen. Als „Stadtfeuerwehrkapelle“ wurde tigkeiten war auch eine gute Organisation am Brand-
sie als selbständige Gruppe unter Leitung von Mu- platz von Bedeutung. Daher begann man mit der
sikmeister Andreas Berdenich in die Stadtfeuerwehr Durchführung sogenannter Planspiele. Bei diesen
eingegliedert. Sie war ein fester Bestandteil bei allen Übungen, vorwiegend in den großen Betrieben Pinka-
Veranstaltungen, die die Feuerwehr regelmäßig felds oder in entfernt gelegenen Teilen der Stadt, wur-
durchgeführt hat. Auch die Weihnachtsfeiern, mit de das Zusammenwirken der Feuerwehr mit den Be-
denen man während des Zweiten Weltkrieges be- triebsfeuerwehren und auch mit den Wehren der
gonnen hatte, wurden nun jährlich abgehalten. Nachbargemeinden geprobt, um im Ernstfall tatsäch-
lich rasch helfen zu können. Bei diesen Übungen war
jeweils ein anderer Gruppenkommandant für die Vor-
bereitung und Durchführung zuständig. Die gute Aus-
bildung und Organisation bewährte sich im April 1951
bei einem Großbrand in Kemeten, wo die Pinkafelder
Feuerwehr bereits
27 Minuten nach
der Alarmierung
eintraf und sich
hervorragend ge-
schlagen hat.
Im Jahr 1951 be-
Foto: Feuerwehrkapelle 1951 ging die Freiwilli-
ge Stadtfeuer-
Im Jahr 1949 wurde vom technischen Trupp der wehr Pinkafeld ihr
Feuerwehr unter Leitung von Ing. Karl Schuh eine 80-jährig e s
stille Alarmanlage in der Stadt installiert. Dabei Gründungsjubi-
wurden 6000 m Kabel parallel mit der Straßenbe- läum, verbunden
leuchtung in 32 Häuser von Feuerwehrmännern mit der Einwei-
verlegt, wobei die Alarmierung durch Klingeln er- hung des Tank- Weihnachtsfeier 1951
44