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3 | GESCHICHTE DER STADTFEUERWEHR PINKAFELD
Schulung in Oberwart während des Zweiten Weltkrieges
Um die Aufgaben der Feuerwehr einigermaßen erfül-
len zu können, wurden 40 Reservemänner einge-
stellt, die auch dem Luftschutz angehörten. Außer-
dem musste ein Gasspürtrupp aufgestellt werden.
Die Feuerwehr hatte nun den Charakter einer Polizei-
truppe und unterstand der SS-Gerichtsbarkeit. In
diesem Jahr musste die Wehr für den Bau eines
Schutzwalles viel Zeit aufbringen. Aus den Übungen
wurden sogenannte Wehrertüchtigungsübungen mit
militärischer Ausbildung. So wurden die Feuer-
wehrmänner in den Gebrauch der Panzerfaust ein-
gewiesen.
Im Frühjahr 1945 rückten die russischen Trup-
pen immer näher heran. Daher wurde jeder noch
irgendwie einsatzfähige Mann zum Volkssturm
eingeteilt. Die Feuerwehr stellte dem Volkssturm
33 Männer zur Verfügung. Man musste Straßen-
sperren errichten und bewachen. Von einem Feu-
erwehrdienst im eigentlichen Sinne war nun keine
Rede mehr. Auf Befehl vom Landrat in Oberwart
vom 25. März 1945 mussten die beiden Löschfahr-
zeuge nach Westen in Sicherheit gebracht werden.
Wehrführer Guth übernahm diese Aufgabe selbst,
und er kam mit den beiden Fahrzeugen bis nach
Gmunden. Durch seine Bemühungen und eine
glückliche Fügung des Schicksals konnten die bei- Heeresatmer, Zweiter Weltkrieg
den Löschfahrzeuge nach Kriegsende wieder nach
Pinkafeld rückgeführt werden.
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