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Zwei Reisebusse gegen einen LKW auf der A2 2002

In den frühen Morgenstunden des 28.06.2002 wurde die Stadtfeuerwehr Pinkafeld mit der Alarmmeldung: „schwerer Verkehrsunfall mit einem LKW und einem Reisebus auf der A2 (Südautobahn) in Fahrtrichtung Graz zwischen der Anschlussstelle Pinkafeld und der Raststation Landzeit“ alarmiert. Erst zwei Monate zuvor war es auf demselben Teilstück der A2 zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem LKW und einem Reisebus gekommen, welcher glücklicherweise glimpflich ausging.

Die Stadtfeuerwehr Pinkafeld rückte wenige Minuten später mit einem SRF (schweres Rüstfahrzeug), einem RLF (Rüstlöschfahrzeug), einem KDO (Kommandofahrzeug), einem ULF (Universallöschfahrzeug), einem LAST und 30 Mann auf die A2 aus.

Lage: 

Noch auf der Anfahrt zum Unfallort kam über die Feuerwehralarmzentrale in Eisenstadt die Meldung, dass mehrere Personen schwer verletzt beziehungsweise eingeklemmt sind und dass aufgrund der Größe des Schadensereignisses die Feuerwehr Markt Allhau sowie das Rote Kreuz Oberwart und Hartberg ebenfalls alarmiert und auf dem Weg zur Unfallstelle sind. Ungefähr drei Kilometer vor der eigentlichen Unfallstelle begann der Rückstau und dadurch war ein schnelles, zügiges Weiterkommen äußerst schwierig.

An der Einsatzstelle zeigte sich ein Bild der Verwüstung. Ein Sattelschlepper war aus ungeklärter Ursache mit einem vollbesetzten Italienischen Stockbus kollidiert. Dabei wurden beide Fahrzeuge auf eine steile Böschung katapultiert, wobei der Aufleger des Sattelzuges quer über die Autobahn zum Stehen kam. Noch nicht genug, kollidierte auch noch ein zweiter vollbesetzter Bus aus Polen mit dem in die Fahrbahn ragenden Aufleger des Sattelschleppers. 

Bei dem Horrorcrash wurde der Stockbus im Heckbereich und über die gesamte linke Seite stark beschädigt. Dutzende leicht- und unverletzte Personen hatten sich bereits selbst über die zerbrochenen Seitenfenster des Stockbusses gerettet und irrten unter Schock auf der gesamten Unfallstelle umher.

Der Polnische Reisebus, der mit dem Heck des Sattelauflegers zusammengeprallt war, war frontseitig stark deformiert, sodass sich die pneumatischen Seitentüren nicht mehr öffnen lies. Aus diesem Grund befanden sich rund 40 Passagiere sowie der Lenker noch unverletzt im Bus.

 

Rettungsarbeiten:

Die Stadtfeuerwehr Pinkafeld begann zusammen mit der zeitgleich eingetroffenen Feuerwehr Markt Allhau sofort mit der großflächigen Ausleuchtung der Einsatzstelle um, einen besseren Überblick über die Schadenslage zu bekommen. Gleichzeitig wurden die unter Schock stehenden italienischen Passagiere an einen etwas abseits von der Unfallstelle gelegenen Platz gebracht, wo sie vom Roten Kreuz, das ebenfalls mit einem Großaufgebot vor Ort war, medizinisch sowie psychisch betreut wurden. Die schwerer verletzten Personen, die sich noch im Bus befanden, wurden von der Stadtfeuerwehr Pinkafeld mittels Schaufeltragen durch die zerbrochenen Seitenfenster gerettet und dem Roten Kreuz übergeben. 

Im Anschluss an die Rettungsarbeiten wurden die unverletzten Passagiere aus dem polnischen Reisebus mittels hydraulischen Rettungsgerät befreit. Von der Einsatzleitung Pinkafeld wurde ein Bus angefordert, der alle Unverletzten und die bereits versorgten Leichtverletzten ins Internat der HTBL in Pinkafeld brachte, wo vom Roten Kreuz eine Sammelstelle eingerichtet wurde. Nach ca. zwei Stunden waren alle Rettungsarbeiten abgeschlossen und wie durch ein Wunder waren keine Toten zu beklagen.

An dieser Stelle muss gesagt werden, dass die Rettungsarbeiten aller beteiligten Einsatzkräfte sehr koordiniert, ruhig und professionell abliefen. Eine Schadenslage wie diese mit zwei beinahe vollbesetzten Reisebussen und somit fast 90 zum Teil verletzten Insassen ist auch für erfahrene Kräfte von Rettung und Feuerwehr keine alltägliche Angelegenheit. Zudem muss auch gesagt werden, dass es erhebliche Verständigungsschwierigkeiten zwischen den Einsatzkräften und den italienischen und polnischen Staatsbürgen bei der Versorgung gegeben hat.

 

Bergearbeiten:

In den Morgenstunden, als die Erhebungen der Exekutive abgeschlossen waren, wurde mit der Bergung der Unfallfahrzeuge begonnen. Mittels Seilwinden (RLF Pinkafeld und RLF Markt Allhau)wurden die miteinander verkeilten Fahrzeuge voneinander getrennt und am Pannenstreifen abgestellt wo sie von einer privaten Abschleppfirma abgeholt und sichergestellt wurden. Das gesamte Gepäck der beiden Reisebusse wurde auf die Versorgungsfahrzeuge der Feuerwehren Pinkafeld und Markt Allhau verladen und zur Sammelstelle ins Internat der HTBL Pinkafeld gebracht.

 

Schlussbemerkung:

Der gesamte Einsatz mit den Rettungs- und Bergearbeiten hat insgesamt fast acht Stunden gedauert. Nur durch unzählige freiwillige Stunden bei Übungen und Fortbildungen aller Einsatzkräfte konnte dieser Großeinsatz so koordiniert und reibungslos ablaufen und somit Schlimmeres verhindert werden. Die Stadtfeuerwehr Pinkafeld bedankt sich bei allen eingesetzten Kräften für die hervorragende Zusammenarbeit.

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