Am Vormittag des 18.06.2016 wurde die Stadtfeuerwehr Pinkafeld zu einem G3 (Chlorgasaustritt 500l) ins Hotel Reiters nach Bad Tatzmannsdorf alarmiert.
Die Stadtfeuerwehr Pinkafeld rückte mit einem SRF (schweres Rüstfahrzeug), einem KSF (Körperschutzfahrzeug), einem GSF (Gefahrgutfahrzeug), einem ULF (Universallöschfahrzeug), einem ELF (Einsatzleitfahrzeug), einem MTF (Mannschaftstransportfahrzeug) und fünfundzwanzig Mann zum Einsatz aus. Die Ortsansässige Feuerwehr Bad Tatzmannsdorf sowie die Feuerwehren Jormannsdorf und Oberwart waren beim Eintreffen der Stadtfeuerwehr Pinkafeld ebenfalls bereits vor Ort.
Sofort wurde der Gefahrgutzugskommandant HBI Ulreich vom Einsatzleiter der Feuerwehr Bad Tatzmannsdorf über die Lage informiert. Ein im Chlorgasraum befindlicher 500l Chlorgastank war scheinbar undicht und es strömte unkontrolliert hochgiftiges Chlorgas aus. Im Raum hatte bereits die automatische Sprinkleranlage ausgelöst um das Gas niederzuschlagen. Vor dem Raum war ein Atemschutztrupp der Feuerwehr Bad Tatzmannsdorf mit einem C- Rohr in Stellung gegangen um ebenfalls giftige Dämpfe niederzuschlagen. Der Einsatztoleranzwert für die Feuerwehr liegt bei Chlorgas bei 1. ppm. Die erste Testmessung mit Dräger- Prüfröhrchen ergab einen Wert von 200. ppm. Daraufhin ließ der Gefahrgutzugskommandant weitere gut ausgebildete Gefahrgutspezialisten aus Riedlingsdorf und Neustift a.d.L. nachalarmieren. Zeitgleich wurden Schutzanzugtrupps mit Schutzstufe 3 (Gasdicht) ausgerüstet, Absperrgrenzen wurden gezogen und ein Dekoplatz wurde aufgebaut. Als erste Maßnahme drehte der erste Schutzanzugtrupp den 500l Behälter ab und führte eine weitere Testmessung durch. Nach 15 min wurde wieder ein Messtrupp vorgeschickt um zu kontrollieren, ob die Maßnahme erfolgreich war. Zeitgleich wurde beim ELF Pinkafeld eine Einsatzleitung eingerichtet und eine Lagebesprechung mit Technikern des Hotels, Vertreter der Gemeinde und Feuerwehrkräften durchgeführt. Zusätzlich wurde der Chlorgastankt mit einer dafür vorgesehenen Folie umhüllt und so zusätzlich abgedichtet. Der unkontrollierte ausritt konnte so gestoppt werden. Alle 15 min wurde mit Prüfröhrchen eine weitere Testmessung durchgeführt, bis der Wert für Mensch und Umwelt unbedenklich war. Alle Schutzanzugtrupps und eingesetzte Geräte wurden am Dekoplatz dekontaminiert und gereinigt. Insgesamt waren 5. Schutzanzugtrupps der Schutzstufe 3. und 4. Schutzanzugtrupps der Schutzstufe 2. (Dekopersonal) im Einsatz. Nach ca. fünf Stunden war der Einsatz beendet und die Feuerwehren konnten abrücken. Die Stadtfeuerwehr Pinkafeld bedankt sich bei allen Feuerwehren, beim Roten Kreuz sowie der LSZ für die gute Zusammenarbeit.